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Lina in Costa Rica

der Blog zu meinem FSJ

Erster Monat :)

Hallo Ihr Lieben,

tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, aber die letzten Wochen waren sehr stressig und ich hatte nicht so viel Zeit.

Also am Donnerstag, den 09.08. kamen wir in die Gastfamilien.

Mit dem Bus sollten wir alle nach San José fahren um dort von den Familien abgeholt zu werden. Aber da die Finca de la Flor in der Nähe von Cartago ist, wurden Julia und ich dort abgesetzt.

Fabiola (meine Gastschwester) und Manuel (mein Gastvater) holten mich ab und wir fuhren zu unserem Haus.

Das Haus ist sehr schön- hell und offen gestaltet. Zwar nicht nach meinem Geschmack eingerichtet, aber für Costa Ricanische Verhältnisse sehr modern..

Ich habe mein eigenes Zimmer, welches allerdings als Durchgangszimmer für Fabiola dient. Ich teile mir mit ihr auch ein Bad.

Nun zu meiner Familie:

Wie gesagt, ich habe eine gleichaltrige Gastschwester namens Fabiola. Wir verstehen uns echt gut und da sie ein Jahr in Deutschland war, können wir auch miteinander kommunizieren :D Was ein bisschen stört ist, dass wir ALLES zusammen machen, da Fabiola momentan nicht zur Uni geht, hat sie immer Zeit und begleitet mich bei jedem Einkauf etc.. Was ja eigentlich echt nett ist, aber ich würde gerne auch mal was alleine machen, dazu aber gleich mehr.

Mein Gastvater Manuel ist sehr nett und offen. Als ich das erste Mal auf der Arbeit war hat er mich seinen Arbeitskollegen als Tochter vorgestellt, was ich sehr süß fand.

Meine Gastmutter Esperanza ist eher introvertiert und passiv. Ansonsten ist sie sehr, sehr besorgt, so dass ich noch nie alleine in der Stadt war etc. - was mich ehrlich gesagt total stört. Aber ich versuche das jetzt bald zu ändern, es kann ja nicht sein, dass ich ein Jahr lang nicht alleine raus darf, nur weil ich Ausländerin bin. Die anderen Freiwilligen dürfen das ja auch.

Aber ansonsten ist sie auch nett und ich verstehe ich generell gut mit allen. Für mich sind die Eltern auch eher wie Oma und Opa, weil die so langsam sind ( z.B. meine Mutter braucht 10 Minuten um ein Toast zu essen) Samstags gehen wir immer im Supermarkt spazieren, wir schlendern durch die Gänge und nach einer Stunde sind wir draußen.

Fabiola lockert das alles durch ihre Art bisschen auf, was es sehr viel angenehmer macht.

Ansonsten habe ich noch 50 andere Familienmitglieder auf der Seite des Vaters und 20 auf der Seite der Mutter → Also muss ich momentan viele Namen merken :D

Meine Gastoma, Gstvater und im Hintergrund Gastmutter und meine Gastschwester
Meine Gastoma, Gstvater und im Hintergrund Gastmutter und meine Gastschwester

Meine Gastoma, Gstvater und im Hintergrund Gastmutter und meine Gastschwester

Mein Projekt:

Ich arbeite in dem Kindergarten einer der größten Universitäten Costa Ricas- Tecnológico (kurz: TEC)

Meine Arbeitszeiten sind von 8.00-16.00 Uhr und von 13.30-14.30 habe ich Mittagspause. Bis 12 Uhr arbeite ich mit den Babys (5.Monate – 1 ½ Jahre), was sehr, sehr anstrengend ist.

Wir sind vier Erzieherinnen und egal was, ein Kind schreit immer..

Morgens kriegen die Kinder Obst oder Milch und danach schlafen die meisten. Die, die nicht schlafen wollen oder dürfen gehen mit mir raus und wir spielen etc.. Um 10.30 geht’s wieder in den Gruppenraum zum Englischunterricht.

Dabei werden auf dem Laptop lustige, englische Lieder abgespielt und das Volumen so laut aufgedreht, dass es die Schreierei der Babys übertönt.

Um elf Uhr gibt es Mittagessen für die Kinder und danach schlafen sie wieder oder ich spiele mit denen.

Ab zwölf Uhr arbeite ich bei den größeren ( 2 – 6 Jahre). Ich helfe beim Mittagessen, beim einschlafen (30 Kinder liegen im Raum auf Matratzen, während vier Erzieherinnen jedes Kind bei Klaviergedudel in den Schlaf massieren) Danach habe ich dann endlich Mittagspause <3

Ich esse meistens im Kindergarten, die Köchin hebt mir was von dem Essen für die Kinder auf. Also esse ich jeden Tag Reis mit Hühnchen. Ich denke, ich werde bald aber regelmässig in der Cafeteria essen, vielleicht finde ich da ja auch Freunde- aber da komme ich später nochmal zu.

Nach der Mittagspause, welche dann endet wenn die Kinder aufwachen, muss ich wenn ich Pech habe, Windeln wechseln und mit den Kindern aufs Klo.

Ansonsten muss ich die Tische uns Stühle für den Nachttische aufstellen. Meistens kriegen die Kinder Kekse, Wackelpudding oder süßes Brot- manchmal aber auch frisch gemachte Fruchtspieße mit Schokolade überzogen.

Wenn die Kinder fertig sind, spiele ich mit denen bis vier Uhr und dann ist endlich mein Arbeitstag zuende <3

Am Anfang war ich wirklich sehr verzweifelt, da es wirklich sehr anstrengend ist mit den Kindern, aber langsam gewöhne ich mich an an alles.

Ein paar von den älteren Kindern- man bemerke die Computer im Hintergrund.

Ein paar von den älteren Kindern- man bemerke die Computer im Hintergrund.

Am 15. September ist in Costa Rica Unabhängigkeitstag, dass heißt alles ist in den Farben blau/rot/weiß geschmückt und im Kindergarten singen wir jetzt jeden Morgen die Costa Ricanische Hymne, das lied der Unabhängigkeit und das Lied der Costa Ricanischen Flagge.

Erster Monat :)
Erster Monat :)

Nach der Arbeit habe ich noch nicht so viel zu tun. Momentan gehe ich beinah jeden Tag zur Bank, weil es hier sehr kompliziert ist als Ausländer ein Konto zu eröffnen. Außerdem gehe ich mit meiner Gastschwester ins Fitnesstudio (da muss ich mich jett bald mal offiziell anmelden, habe schon meine vierte Probestunde hinter mir :D)

Also nun zu meinen Freunden..

Sieht eher schlecht aus momentan :D Meine Arbeitskolleginnen sind teilweise ganz nett, aber alle über 29. Die Einzige die in meinem Alter ist, ist im siebten Monat schwanger und verdreht die Augen, wenn ich eine Frage nicht verstehe. Echt doof.

Ich habe zwar schon Fabiolas ganze Freunde kennen gelernt, aber so richtig super finde ich die bisher nicht. Auch weiß ich nicht, wie ich in der Uni Leute kennen lernen soll. Aber das kommt bestimmt/ haha - eher hoffentlich noch.

Wenn das nichts mit den Costa Ricanischen Freunden (auch Ticos genannt) wird, habe ich ja noch die AFS - Freunde.

Wie gesagt, ein Mädchen (Julia) ist auch in Cartago und hat auch noch keine Freunde gefunden- was ich sehr erleichternd finde :D

Letztes Wochenende war ich auf meiner ersten kleinen Reise nach San Ramon um meine Freundin Hanna zu besuchen. Rebecca, ein anderes Mädchen von AFS kam auch und es war echt super!

Zunächst musste ich das erste Mal alleine Taxi und Bus fahren ud ich habe mich nicht verirrt und wurde nicht abgezockt oder beraubt. Alles richtig gemacht :)

Samstags morgens habe ich mich um halb neun auf dem Weg gemacht, um dann 2 1/2 Stunden in das 120 km entfernte San Ramon zu fahren.

In San Ramon hat mich Hanna mit zwei ihrer Cousinen abgeholt und auch Rebecca kam paar Minuten später an. Wir verbrachten den ganzen Tag in San Ramon und das erste Mal, konnte ich machen wozu ich Lust hatte. Wir waren im Nagelstudio, waren shoppen, haben was gegessen- kurz gesagt: Es war richtig nett!

Auch das Wetter war sehr viel besser als in Cartago, alle Leute liefen mit kurzen Shorts rum. Hier in Cartago muss man immer eine Jacke mitnehmen, da das Wetter immer plötzlich umschlägt.

Dann sind wir zu Hannas Haus gefahren, welches auf einer riesiiiiigen Finca steht. Der Vater hat mit seiner ganzen Familie diese Finca und alle haben ihr Spezialgebiet. So kümmert sich der Vater um den Kaffee- und Bananenanbau, der Opa um Kühe etc.. Man findet über Papay, Aloe Vera, Guyaba (meine Lieblingsfrucht im übrigem) Mangos etc. auch Äpfel, und wie gesagt Kaffee und wahrscheinlich noch 1000 andere Leckereien.

Und man muss wirklich sagen, die Früchte sind hier sehr viel besser als in Deutschland.

In San Ramon gibt es einmal jährlich große Fiestas bei denen im Stadtinneren Essstände und Bühnen aufgebaut sind. Wir haben uns ein paar Auftritte angeschaut und sind dann mit Hannas Costa Ricanische AFS Kontaktperson Maurice feiern gegangen.

Am nächsten Morgen gab es eine Parade durch die Stadt- auf dem Weg dahin wurde unser Bus zehn Minuten lang von der Polizei angehalten und ich glaube der Busfahrer hat dem PolizisteGeld gegeben, damit wir weiter durften. So läuft das hier wohl :D

Das San Ramonische (?) Basketballteam wurde dieses Jahr Meister und haben auf der Parade Süßigkeiten geschmissen- fast wie bei uns in Köln :)

Danach hat jeder Bauer aus der Umgebung seine Ochsen, welche die typisch Costa Ricanischen Kutschen gezogen haben, vorgeführt. Die ersten zehn waren ja noch ganz nett anzusehen, aber nach dem 30. hat es auch noch angefangen zu regnen, so dass wir nach dem Gewitter (und dem 200. Bullen mit Kutsche) zur Bushaltestelle für San Jose gegangen sind.

Ich hatte super viel Spaß an dem Wochenende und falls das mit den Tico- Freunden nicht klappt, habe ich auf jedenfall schon super deutsche Freunde gefunden.

Rebecca, ich und Hanna :)
Rebecca, ich und Hanna :)

Rebecca, ich und Hanna :)

So, das war es erstmal von mir. Ich hoffe Euch geht es auch allen gut.

Liebe Grüße aus Costa Rica,

Eure Lina

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